Eines der genialsten und einfachsten Spielzeuge, die es gibt: Rory’s Story Cubes! Das Prinzip ist einfach: Man wirft neun Würfel (auch mit den Erweiterungen) und bildet mit den Zeichnungen, die man darauf sieht, eine Geschichte. Jeweils drei Würfel bilden Anfang, Hauptteil und Schluss. Ob allein oder zu mehrt: Es macht nicht nur Spaß, es ist auch eine gute Übung für alle Schreiberlinge, Eltern und jeden sonst, der manchmal aus dem Stegreif eine gute Geschichte parat haben sollte.
Meine Story Cubes habe ich natürlich gleich getestet. Hier meine Würfel und meine Geschichte:
Es war einmal ein kleiner Junge namens Max. Max war ein neugieriger Kerl, der in allem etwas Spannendes finden konnte. Eines Tages, als er gerade auf einer großen Blumenwiese herumlief und nach Käfern und Regenwürmern suchte, fielen ihm einige merkwürdige Spuren auf, die in dem weichen Erdboden zu sehen waren.
Neugierig, wie Max eben war, beschloss er, diese Spuren zu untersuchen.
Er bemerkte, dass es seltsame Fußabdrücke waren, als ob jemand über die Wiese gelaufen war, der ganz andere Füße hatte als Max selbst. Er folgte den Spuren für eine ganze Weile, hinein in den dunklen Wald, durch kleine Bäche, über Stock und über Stein. Manchmal waren die Spuren kaum noch zu sehen, aber Max suchte sie verbissen, solange bis er sie wieder gefunden hatte.
Nach Stunden, die er nun so durch den Wald gelaufen war, fand er endlich das Ende der Spur: eine kleine, heimelige Hütte, mit einem spitzen Dach, aus dessen Kamin sich Rauch schlängelte. Die Spuren führten durch einen windschiefen Zaun, durch den Garten und zur Tür hinein.
Ein wenig mulmig war Max schon zumute, aber seine Neugier war eben stärker. Also schlich sich an das Haus heran und lugte zum Fenster hinein.
Und drinnen sah er schließlich, wer diese merkwürdigen Spuren hinterlassen hatte. Es war ein seltsames Wesen, nicht größer als Max, aber durch und durch rosafarben, wo es nicht von seltsamem Pelz oder Stofffetzen bedeckt war. Mit großem Staunen betrachtete Max dieses Wesen, das so selbstvergessen dort an einem Tisch saß und Essen in sich hineinschaufelte.
Mit einem Mal wandte sich das Wesen jedoch herum. So schnell, dass Max nicht rechtzeitig in Deckung gehen konnte. Ihre Blicke trafen sich, die braunen Augen des Wesens sahen direkt in Max’s graue. Dann stieß das Wesen einen spitzen Schrei aus. “Mama, Mama, im Fenster steht ein Außerirdischer!”
Max erschrak zutiefst. Außerirdischer? Das klang gar nicht gut! So neugierig er auch war, mit einem Außerirdischen wollte Max sich dann doch nicht anlegen.
Schnell fischte er seinen Telebeamer aus der Tasche, schwang ihn ein paar Mal kräftig hin und her und schoß in einem Funkenschauer hinauf in den Himmel.
Zuhause angekommen, lief er aufgeregt zu seiner eigenen Mama und erzählte ihr, wie knapp er der Begegnung mit einem Außerirdischen entgangen war. Sie tätschelte ihm den kahlen grauen Kopf und meinte tadelnd: “Aber Max, ich habe dir doch gesagt, dass du nur in unserem eigenen Sonnensystem spielen gehen darfst.”