Am Montag geht Das Unglück Mensch in die letzte finale Korrekturrunde. Diese gute Gelegenheit packe ich beim Schopf, um euch einen kleinen Einblick zu gewähren in die Dinge, die sich hinter den Kulissen des Romanschreibens abspielen. Zwar habe ich vor dem Erscheinen von Herz des Winters schon einmal über den Weg zum Buch gesprochen, aber der organisatorische Teil ist natürlich nicht alles.
Als ich mit dem Schreiben begonnen habe, war mein größtes Problem: Was soll ich denn schreiben? Gute Ideen waren rar. Oder ich war nie damit zufrieden, wer weiß. Von den Schreibanfällen, die andere Autoren in jungen Jahren angeblich haben, konnte ich jedenfalls nur träumen. Das hat sich mittlerweile geändert – wenn keine Ideen von selbst kommen, kenne ich inzwischen meine Möglichkeiten, um das Rad in Gang zu bringen.
Nicht, dass das im Moment notwendig wäre. Das Gute an Romanen ist: Man hat soviel zu schreiben, man kommt damit gar nicht mehr nach. Vor allem mit einem 40-Stunden-Job und der ein oder anderen Verantwortung, die das Leben eben sonst noch mit sich bringt.
In erster Linie steckt also in einem Buch viel Arbeit und Zeit. Und da bringt es nicht viel, zu hudeln und möglichst schnell mit dem Schreiben fertig zu werden – die so “gesparte” Zeit steckt man dann nur später ins Korrigieren, wenn man die ganzen Schwachstellen wieder ausbügeln muss, die man hineingepfuscht hat. Sei es, weil man schlecht recherchiert hat, die Handlung und die Charaktere sich nicht genügend entwickeln hat lassen oder einfach so verkrampft geschrieben hat, dass die wirren Sätze, die man fabriziert hat, niemand mehr entschlüsseln kann.
Alles in allem kann ich sagen: Gut Ding braucht eben Weile. Pro Buch habe ich gut anderthalb Jahre gebraucht, bis das Manuskript soweit fertig war. Exklusive der Phasen, in denen nicht daran gearbeitet wurde.
Auf der anderen Seite geht es ab dem Fertigstellen des Textes für den Selbstverleger erst richtig los, speziell was die Kosten anbelangt. Denn alles, was man nicht selbst erledigen kann, muss man bezahlen, und das kommt teuer. Ganz nüchtern betrachtet sind dem Autor dadurch leider einfach gewisse Grenzen des Möglichen gesetzt. Vielleicht sollte ich einen Spenden-Button einrichten?
Und wer weiß, möglicherweise folgt auch irgendwann einmal Phase 3: Erweiterte Werbemaßnahmen.
Was würdet ihr beispielsweise von einer Leserunde mit kleinem Sneak Peek in kommende Dinge halten?
Bis dahin einen lieben Gruß ins Bekannte und Unbekannte von eurem tapferen Schreiberlein.