Frankfurter Buchmesse und BuchmesseCon

Mit fast gar keiner Verspätung kommt nun auch mein Bericht zur restlichen Buchmesse und der Muss-Parallelveranstaltung für alle Phantastiker in Dreieich, dem BuCon. Schließlich endet die Messe ja auch nicht am Mittwoch. Also, auf in die nächste Runde!

Der eigentliche Plan sah ja vor, am Mittwoch nach der Preisverleihung noch all die Stände abzuklappern, wo ich etwas vorbeibringen oder abholen sollte – und natürlich alle begrüßen, die ich kenne. Denn (ihr ahnt es sicher): ein Manuskript wollte geschrieben werden, dafür waren Donnerstag und Freitag eingeplant.

Tja, denkste. Nachdem der Mittwoch etwas überraschend verlaufen ist, bin ich am Donnerstag also wieder zur Messe getingelt. Diesmal erfolgreich. Ich habe mit den Papyrus-Meistern geplaudert, bin bei den Kollegen vom Selfpublisher-Verband vorstellig geworden, dem ich neuerdings angehöre, und auch am Snipsl-Stand, wo ich sehr fürsorglich empfangen wurde. Fixer Anlaufpunkt war auch der Stand von epubli, der sich zum Glück in direkter Lauflinie zu Papyrus und dem Verband befand.

Eine Reihe weiter waren meine Herzensverlage stationiert: Drachenmond, Sternensand und Greenlight Press, fast schon nebeneinander. Wie man sich denken kann, bin ich aus diesen beiden Reihen die ganze Buchwoche über sehr wenig rausgekommen. Ein kurzer Abstecher in die Halle darüber, zu Droemer Knaur und MVB. Niemanden gesehen, den ich kannte, also ab ins Café und tippseln.

Der Freitag war annähernd gleich, wenn auch genau andersrum: erst tippseln, dann Messe. Abends wurden wir bestens versorgt bei der 10-Jahres-Feier von Papyrus. Im Anschluss ging’s zum Galaktischen Forum. Diese Veranstaltung wird seit 2 Jahren von Fischer Tor ausgerichtet und ist Treffpunkt für Verlage, Autoren, Blogger und jeden, der sich irgendwie in dieser Szene verirrt hat. Relativ bald teilte sich die illustre Gesellschaft. Wer etwas besprechen hatte, landete in der dunklen Gasse vor dem Lokal, während unten getanzt und gefeiert wurde. Bis spät in die Nacht. Sehr spät.

Entsprechend war mein Zustand, als es Samstag morgens losging. Nach Dreieich, zum BuCon, wo ich um 11 Uhr eine Lesung halten sollte. Manchmal verfluche ich den Umstand, dass Kaffee nicht das Geringste bewirkt bei mir.

Zwischen Büchern, Drachen und Helene Fischer

11 Uhr, dachte ich, da ist eh noch niemand wach. Denkste. Nach und nach füllte sich die Lesung. Mit Fans von Fantasy, Science Fiction … und denen, die “noch neu hier” waren. So jedenfalls das Ergebnis der Umfrage, die ich vorab gehalten habe. Wie versprochen hatte ich nämlich auch einen Ausschnitt aus meiner Dystopie Darwin’s Failure 2 mitgebracht. Man wollte allerdings lieber etwas aus Band 1 hören, was mich kurzfristig aus dem Konzept gebracht hat – aber der modernen Technik sei Dank, ein iPad wurde gefunden und ich habe den Prolog von Das Unglück Mensch zwischengeschoben. Vergessen hatte ich dabei das tragische Ende eben jenes Prologs. Also schnell noch eine Nora-Szene mit kuscheligem Minidrachen hinterhergelesen. Mit Erfolg: Oooohhs aus dem Publikum und keine traurigen Gesichter mehr zum Ende der Lesung. Rashuk hilft eben immer.

Da die zweite Pflichtveranstaltung erst abends angesetzt war, habe ich die Gelegenheit genutzt, mit Kollegen zu plaudern, Lesungen und Vorträge zu konsumieren und viel zu viele Bücher zu kaufen. Außerdem habe ich mit Tanja Ahrens einen Drachenpakt geschlossen, mit geheimen Plänen für das kommende Jahr.

Um 19 Uhr dann unser Perry Rhodan-Panel. Gemeinsam mit Chefredakteur Klaus N. Frick, dem wir schon in seiner Lesung aus Das blutende Land gelauscht hatten, saßen Kai Hirdt und ich an der langen Tafel und stellten uns den Fragen aus dem Publikum, die zum großen Teil vor allem in die Zuständigkeit unseres Chefs fielen. Leichte Verwirrung kam auf, als die Frage nach einer Schlagersängerin in früheren Bänden von Perry Rhodan NEO aufkam. Wir Autoren neigen bekanntermaßen dazu, kleine Scherze in unsere Romane einzubauen und zu hoffen, dass sie das Lektorat überstehen. An eine Schlagersängerin konnte sich allerdings keiner von uns erinnern. Aber Perry Rhodan-Leute sind schlau: Wir hatten mit Oliver Plaschka einen Maulwurf im Publikum, der uns nicht nur den Namen der Dame, sondern auch eine ungefähre Bandnummer entgegenrufen konnte. Danke dafür!

Sonntag oder auch: Abschied ist niemals kurz

Für Sonntag hatte ich zwei Termine auf der Messe: eine Diskussionsrunde mit den Kolleginnen von der Shortlist zum DSPP und ein Gespräch mit epubli zum Thema Blogger-Relations.

In der Shortlist-Runde waren wir uns ziemlich einig, was uns den Erfolg bzw. auf die Bühne gebracht hatte: Schreiben. Jeden Tag, auch wenn’s Mist ist, auch wenn’s nicht viel ist. Ein Ziel setzen und einfach machen. Kritik zumindest anhören und bedenken, sie annehmen, wenn sie angemessen ist. Aufrichtigkeit in den Texten, die eigenen Gefühle zulassen. Das Handwerk Schreiben lernen und immer weiter verbessern. Die Methode finden, nach der man am besten arbeiten kann (vorausplanen oder drauflosschreiben) und sie zum Teil dessen zu machen, was man schreibt. Überarbeiten. Ja, schreiben ist harte Arbeit.

Auch in der Blogger-Relations-Runde mit den zauberhaften Autorinnen Farina de Waard, Mariella Heyd und Bianca Fritz herrschte Einigkeit. Das Thema entpuppte sich allerdings als so umfangreich, dass ich zum einen spontan noch einen dritten Termin ergatterte, um bei epubli noch weiter darüber zu sprechen – zum anderen habe ich beschlossen, dem einen eigenen Blogbeitrag zu widmen. Coming soon.

Danach wollten wir eigentlich die Messe verlassen (der Weg war schließlich weit und wir müde). Aber wie es denn so ist: aus einem kurzen “ich wollte nur schnell Tschüß sagen” wurde ein Gespräch hier, eine Kaffeerunde dort. Ich habe so viele tolle Leute auf der Messe kennengelernt, die ich ja auch alle zum Abschied drücken musste.

Insofern war der Rest des Sonntags: Tausend Küsse und Umarmungen in Halle 3. Kuchen, Kaffee, Fake News und Selfies bei Droemer Knaur. Raumschiffe, Punkrock und Nordsee auf der Autobahn. Zwei Bücher, die auf der A7 signiert wurden. Und viel, viel Lachen.

Einen großen Dank an all die tollen Leute, die ich neu oder endlich persönlich kennenlernen durfte. Ihr seid der Wahnsinn. Anders kann ich es gar nicht ausdrücken. Leider hab ich gar nicht so viele Fotos wie ich wollte, also muss ich leider Fotos klauen … Aber: besser man erlebt mehr und knipst weniger, als umgekehrt! Vielen Dank und bis zum nächsten Mal!