Es ist schon ein Weilchen her, da hatte ich einen ausführlichen Beitrag zum Thema Blogger Relations versprochen (Link). Es hat zwar etwas länger gedauert, aber hier kommt eine Zusammenfassung der Fragen und Erkenntnisse, die sich auf der Frankfurter Buchmesse ergeben haben!
Eine der wichtigsten Fragen war natürlich: Wie finde ich Blogger, wie trete ich mit ihnen in Kontakt – und wozu das Ganze überhaupt? Im Laufe der Gespräche haben sich aber auch einige weitläufigere Fragen aufgetan, deshalb möchte ich das Thema auf Soziale Medien generell ausweiten.
Wozu Social Media?
Im Gegensatz zu einer Website – die ich im Übrigen auch jedem empfehlen würde, der plant, zu veröffentlichen – soll ein Social Media Account in erster Linie keinen Überblick verschaffen, sondern Nähe. Man hält damit die Follower auf dem Laufenden, lässt sie an Entstehungsprozessen und Neuigkeiten teilhaben, tauscht sich mit ihnen aus. Man wird ansprechbar und menschlicher – nicht nur ein Name auf dem Buchdeckel, sondern eine Person, an deren Leben man ein wenig teilhaben kann. Nie zuvor war es so einfach, mit den Lesern in Kontakt zu treten und diesen Kontakt auch zu pflegen.
Ganz wichtig: Wer ein Pseudonym verwendet, sollte die Accounts natürlich auf den Namen des Pseudonyms erstellen, damit die Leser sie finden können!
Welche sozialen Medien soll ich bedienen?
Die einfachste Antwort: Die, in der man sich wohlfühlt. Bei mir ist das eindeutig Facebook; Twitter und Instagram bediene ich eher nebenbei. Trotzdem versuche ich, alle drei aktuell zu halten, denn ein Account, der nicht gepflegt wird, ist für die Leser weitaus frustrierender, als wenn er gar nicht existieren würde. Schön ist, dass man die Accounts synchronisieren kann, sodass man relativ leicht die anderen Medien zumindest grundsätzlich mitbedienen kann. Das funktioniert mal besser, mal weniger gut. Von Instagram und Twitter lässt sich recht gut automatisch auf Facebook teilen, auf Twitter würde ich aufgrund der Zeicheneinschränkung (und weil die Bilder nicht mit übernommen werden) aber manuell teilen.
Was ich aber jedem empfehlen würde, ist das Einrichten einer Facebook-Autorenseite, die wirklich als Unternehmensseite angelegt ist. Der Unterschied zu einem Account ist, dass Leser euch einfach folgen können, während sie euch bei einer Personen-Seite erst einmal eine Freundschaftsanfrage schicken müssen. Außerdem haben Unternehmensseiten mehrere Einstellungen, die recht praktisch sind (Werbeanzeigen, Darstellungsoptionen wie Videobanner uvm.).
Und was ist jetzt mit den Bloggern?
Gerade mit der aktuellen Umstellung bei Amazon, wo Rezensionen von verifizierten Käufen nun stärker gewichtet werden als “einfache” Rezensionen (also Bücher, die an Vorableser verteilt wurden oder wo anders als über Amazon gekauft wurden), kam die Frage auf, ob sich der “Aufwand” mit Bloggern denn jetzt noch lohne. Meine Antwort ist ganz klar: Ja!
Blogger sind nicht nur nette Leute, sie helfen auch, die eigene Reichweite zu erweitern. Mit ihren Rezensionen, Fotos, Meinungen und Beiträgen generell versorgen sie ihre eigenen Follower mit Neuigkeiten aus der Buchwelt. Wenn sie außerdem als Vorableser dienen, können sie Büchern gleich bei Veröffentlichung Rezensionen geben und dadurch den Verskaufsstart pushen.
Blogger anschreiben
Natürlich gibt es viele Wege, mit Bloggern in Kontakt zu treten. Hier ist, was ich gemacht habe, als ich meine Blogtour geplant habe:
Zuerst einmal ging es darum, geeignete Blogs zu finden. Meine Zielgruppe bestand aus 3 Kategorien:
- Blogs, denen ich selbst folge. Wer keine Blogs kennt: Gebt mal in Facebook etc. Stichworte wie Buch oder Bücher ein, es findet sich sicher der ein oder andere Blog, der gut zu eurem Buch passt.
- Blogs, die schon einmal etwas von mir gelesen und besprochen hatten, sei es auch nur einen Beitrag in einer Anthologie.
- Blogs, die eine große Reichweite haben (denn seien wir uns ehrlich: genau darum geht es ja am Anfang).
Ich habe mir also die Rezensionen und Beiträge der Blogs angesehen und geschaut, was mich anspricht. Mir war wichtig, dass nicht nur meine Leserzielgruppe erreicht wird – wenn der Blogger meine Art von Büchern nicht mag, habe ich nichts gewonnen. Außerdem wollte ich zwar vom Grundton positive, aber vor allem ehrliche Rezensenten. Ich weiß beispielsweise, dass ich mir die 5 Pfoten von Mietze’s Bücherecke sehr hart erarbeiten muss – und das ist gut so!
Wichtig ist beim Kontakt einfach, respektvoll und freundlich mit den Leuten umzugehen. Blogger sind keine Dienstleister, die man bezahlt. Was sie tun, tun sie freiwillig und mit viel Freude und Einsatz. Grundsätzlich versuche ich eigentlich immer, andere einfach so zu behandeln, wie ich gerne behandelt werden würde.
Ich habe also den Blogverantwortlichen geschrieben, woher ich sie kenne, wer ich denn bin (mit Link zur Website/Autorenseite), was ich vorhabe (schon mit ein paar Details, die zeigen, dass ich vorbereitet bin) und natürlich auch, was der Blogger davon hat (zB ein Gewinnspiel für seine Seite). Es ist ein Miteinander, ein Geben und Nehmen. Im besten Fall sollen ja alle davon profitieren: Autor, Blogger und Leser. Und das schafft man am besten mit abwechslungsreichen, spannenden Themen.
Habt ihr noch Fragen oder Anmerkungen? Dann nutzt doch einfach die Kommentarfunktion hier im Blog – oder in den sozialen Medien! 🙂