Am 30. März 2021 versuche ich mich an einem neuen Vertriebsweg: Noras Welten 3 – Die Nebelwanderin wird nicht wie die beiden Vorgängerbände im Piper Verlag erscheinen, sondern über Crowdfunding laufen.
Das ist natürlich keine Entscheidung, die ich leichtfertig getroffen habe. Wie es dazu kam, was das genau zu bedeuten hat und wie das Ganze abläuft … Hier gibt’s die Details!
Update: Die Kampagne ist gestartet!
Es ist soweit! Das Crowdfunding zum Abschlussband der Noras Welten-Trilogie ist gestartet und ich kann euch endlich zeigen, woran ich in den letzten Monaten so fleißig gearbeitet habe. Und nicht nur ich – denn ich hatte unglaublich tolle Unterstützung von FreundInnen, KollegInnen – und von den KünstlerInnen, die mit mir gemeinsam die tollen Goodies entworfen haben!
Hier geht’s zur Kampagne: www.startnext.com/noraswelten3
Hier findet ihr alle Dankeschöns im Überblick: Die Dankeschöns
Wieso ohne Verlag?
Das ist wohl die Frage, die sich die meisten nach dieser Ankündigung stellen werden. Ich gebe zu: Natürlich wäre auch mir lieber gewesen, die Reihe wäre komplett im Piper Verlag erschienen. Das hätte für mich wesentlich weniger Aufwand und Kosten bedeutet. Aber zu einem Verlagsvertrag gehören nun mal immer zwei.
Und genau da ist der Haken. Ich hätte zwar ein Vertragsangebot von Piper bekommen – aber das ist gravierend von den Verträgen der beiden Vorgänger abgewichen. Defakto hätte ich nur 10% des bisherigen Vorschusses bekommen, was gerade einmal die Werbekosten gedeckt hätte, die ich bei jedem Buchstart habe (Bildmaterial kaufen, Goodies produzieren, Bloggerkooperationen etc.). Davon, dass es irgendwie die Kosten für drei Monate Arbeit gedeckt hätte (die nunmal in so einem Manuskript drinstecken), konnte keine Rede sein.
Das war Haken Nummer eins. Haken Nummer zwei war, dass das Buch nicht mehr im normalen Sortiment laufen sollte, sondern als Print on Demand in einem Imprint von Piper. Das bedeutet: Das Buch wäre (wie ein Selfpublishing-Titel) nur auf Bestellung im Buchladen erhältlich gewesen – nachdem von den ersten beiden Bänden eigentlich 99,5% über den stationären Buchhandel verkauft wurden. Geld hätte ich also (falls irgendwann der Vorschuss abgegolten gewesen wäre) nur für Ebookverkäufe bekommen – wobei diese bei den ersten beiden Teilen eben so gut wie nicht vorhanden waren. Kein Wunder, immerhin kostet das Ebook fast genauso viel wie das Taschenbuch.
Fazit: Um das Wörtchen “Piper” auf das Cover zu bekommen, hätte ich dem Verlag drei Monate Arbeit geschenkt – und mich zugleich massiv in meinen Werbemöglichkeiten einschränken müssen, weil mir Rechte, Vorabexemplare etc. gefehlt hätten.
Ich hätte das Buch nicht bewerben können, der Verlag hätte es nicht getan. Das Buch wäre von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Und da die Zusammenarbeit ohnehin bereits bei den ersten beiden Bänden zum Teil ziemlich geknirscht hat, war für mich klar: Meine Arbeit muss mir mehr wert sein als das.
(Und wie mein Coverreveal gezeigt hat, ist absolut niemandem das fehlende Verlagslogo aufgefallen!)
Warum geben Verlage Reihen auf?
Dafür gibt es natürlich viele Gründe, aber letztendlich läuft es meistens auf eine simple Antwort hinaus: Wenn sich die ersten Bände nicht erwartungsgemäß verkaufen, ist das finanzielle Risiko zu groß. Die Reihe rentiert sich nicht, also wird sie eingestellt.
Das passiert gerade am deutschen Fantasy-Markt so häufig (egal ob bei Übersetzungen oder Texten deutscher Autor:innen), dass Buchfans ein gewisses Misstrauen gegenüber Verlagen gelernt haben. Nicht wenige sagen ganz offen: Ich kaufe eine Buchreihe erst, wenn sie abgeschlossen ist. Für den Verlag sieht es das dann natürlich so aus, als wäre kein Interesse an der Reihe vorhanden. Die Reihe wird eingestellt, die Fans fühlen sich in ihrer Meinung bestätigt und werden bei den nächsten Buchkäufen noch vorsichtiger sein. Ein Teufelskreis, der nicht nur für frustrierte Leser:innen, sondern auch für verkannte Autor:innen sorgt.
In meinem Fall kamen außerdem noch ein paar weitere ungünstige Faktoren zusammen. Zum einen wurde der Buchstart von “Noras Welten 2” von Herbst 2019 (dem ursprünglich vereinbarten Termin) auf Frühjahr 2020 verschoben, wodurch er mit der für das Frühjahr geplanten Veröffentlichung von “Zweite Heimat” kollidiert ist. Dass beide Termine dann auch noch exakt auf denselben Tag fielen, hat die Bewerbung für mich ziemlich erschwert.
Zum anderen fiel dieser Doppelbuchstart auch noch genau in den Beginn der Coronakrise. Die Bücher lagen also auf den Tischen von geschlossenen Buchhandlungen, und all die Buchmessen und Lesungen, wo sie hätten vorgestellt werden sollen, fielen flach. Als der Lockdown dann vorbei war, wurden die Tische geräumt und mit dem aktuellen Sortiment bestückt. Niemand hatte also wirklich die Chance gehabt, meine beiden Veröffentlichungen im Handel zu finden und zu kaufen.
Ihr erinnert euch, dass ich gesagt habe, die Bücher hätten sich vorrangig über die Buchhandlungen verkauft? Ihr könnt euch also ausrechnen, was das für meine Buchverkäufe bedeutet hat. Die Verkaufszahlen waren zwar immer noch gut, aber eben nicht überragend. Und da die Buchbranche bis heute mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen hat, wurde “Noras Welten” zu einem Wackelkandidaten.
Ich weiß aber, dass das Interesse am Abschlussband vorhanden ist. Nicht nur, weil ich oft genug nach dem Erscheinungstermin gefragt werde, man braucht nur auf Amazon zu gehen und “Noras Welten” einzutippen, schon wird eine “3” angehängt. Die Leute warten auf den Band. Ich als Autorin fühle mich verpflichtet, meine Reihen auch abzuschließen. “Noras Welten” war immer als Trilogie angekündigt (noch ehe sie von Piper aufgekauft wurde). Dieses Versprechen wollte ich auch einhalten – immerhin ist die Geschichte noch nicht auserzählt und Band 2 endet mit einem ziemlichen Cliffhanger. Also musste eine Lösung her.
Was ist Crowdfunding?
Crowdfunding bedeutet letzten Endes, dass ihr, die Leser:innen, ein Buch ermöglicht, indem ihr es vorbestellt.
Selfpublishing ist keine günstige Angelegenheit. Lektorat, Covergestaltung, Druck … All das sind Kosten, die bei einer Verlagsveröffentlichung vom Verlag getragen werden, die im Selbstverlag aber von der Autorin gestemmt werden müssen. Und gerade, wenn man großen Wert auf Qualität legt, kann das ziemlich teuer werden.
Da ich einen einheitlichen Look für die Bücher wollte, war ich an gewisse Ausgaben gebunden. Die Gestaltung erfolgte wie bei den beiden ersten Bänden durch die Agentur Guter Punkt, was natürlich teurer ist als mein “mach ich selber” Cover der ursprünglichen Selfpublishing-Ausgabe. Und nachdem die Druckqualität beim Print on Demand teilweise leider stark schwankt, möchte ich diesmal auch hier auf Nummer Sicher gehen – was bedeutet, ich muss eine entsprechende Auflage vorfinanzieren und gegebenenfalls auch einen Vertriebspartner dafür finden, sobald die Kampagne erfolgreich ist.
Vorteile von Crowdfunding
Crowdfunding ist mehr als eine bloße Vorbestellfunktion. Fans unterstützen dabei ein Produkt, das ohne sie nicht produziert werden könnte. Dafür erhalten sie nicht nur das entsprechende Buch, sondern sogenannte “Dankeschöns”, die es nur in der Kampagne gibt. Je nachdem, mit welcher Summe man ein Produkt unterstützen möchte, kann man das entsprechende Paket bestellen und bekommt etwas ganz Besonderes passend zum Buch.
Diese unterschiedlichen Buchboxen bieten mir als Autorin die Möglichkeit, mich kreativ richtig auszutoben – mit allem, was sich Buchfans wünschen können. Gemeinsam mit Künstler:innen aus Österreich und Deutschland erstelle ich gerade eine ganze Reihe besonderer Dankeschöns: von normalen Goodies wie Lesezeichen über Buchkerzen, Buchtassen und Buchschuber bis hin zu exklusiven und limitierten Angeboten wie handsignierte Illustrationen auf hochwertigem Büttenpapier oder einer von mir designten Drachenschale – jeder findet das, was ihm Freude macht. Sogar die Möglichkeit, einen Charakter nach euch oder euren Liebsten (oder Feinden?) zu benennen.
Je nachdem, wie viel Unterstützung die Kampagne erhält, kann ich nicht nur den Druck der vorbestellten Bücher verwirklichen, sondern mit eurer Hilfe das Buch auch wieder in den Buchhandelsvertrieb bekommen.
Und das ist noch lange nicht alles: Wenn die Kampagne erfolgreich genug läuft, leiht die wunderbare Hörbuchsprecherin Fanny Bechert meiner Heldin ihre Stimme und liest das Hörbuch ein. Einer Hörprobe des ersten Kapitels könnt ihr Ende März bereits auf der Kampagnenseite lauschen!
Also: Am 30.03.2021 geht es los!
Wer die vollständige Noras Welten-Trilogie in seinem Regal sehen möchte oder einfach neugierig ist, wie die Kampagne sich schlägt, findet sie ab 30.03.2021 auf Startnext. Den endgültigen Link gibt es am 30.03. auf allen Social Media Kanälen und natürlich hier auf meiner Webseite.
Vorteil für Newsletter-Abonnenten: Wenn ihr sicher gehen wollt, dass ihr den Start (und damit das limitierte Geschenk für die ersten Unterstützer) nicht verpasst, meldet euch doch für meinen Newsletter an – dort bekommt ihr den Kampagnenlink schon einen Tag früher!
Rettet Nora aus dem Nimbus und unterstützt mich dabei, der Reihe zu ihrem würdigen Abschluss zu verhelfen!